Offener Brief an Stephan Lessenich
Lieber Herr Lessenich,
3,5 Stunden Podcast, uff. Ich habe gegen Ende nur noch quergehört, weil ich wissen wollte, ob Sie über Corona gesprochen haben. Ich habe nichts gefunden.
In Ihrem Buch „Nicht mehr normal“ schreiben Sie, das Virus habe „den Nerv einer Gesellschaft getroffen, die daraufhin Nerven zeigt.“ Dann machen Sie, was Sie anscheinend für normal halten. Sie stellen die Gegner der Maßnahmen gegen die Pandemie in die rechte Ecke zu den „Corona-Leugnern“ und Spinnern. Schade.
Ich habe mich nicht gegen Corona impfen lassen. Dafür habe ich rationale Gründe. Inzwischen lese ich in der ZEIT und anderswo, dass die Ausgrenzung und Nötigung der Impfgegner ein Fehler war. Ihre Drangsalierung war und ist vor allem eine Bedrohung für die Demokratie.
Haben Politikerinnen, Sängerinnen und Wissenschaftlerinnen für die Beschimpfung Andersdenkender um Verzeihung gebeten? Erklären Politikwissenschaftlerinnen, welchen Schaden die Demokratie nimmt, wenn Menschen ausgegrenzt werden, nur weil sie anders argumentieren als die Mehrheit?
Warum höre oder lese ich das nicht von Ihnen?
Auf Ihre Antwort hoffend, grüße ich Sie herzlich,
Stefan Moes
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